Wegen Gazakrieg – Bethlehem feiert stilles Weihnachtsfest

Trotz des Krieges im Gazastreifen beginnen an diesem Sonntag in Bethlehem die christlichen Zeremonien zum Weihnachtsfest – aber in stiller und schlichterer Form als sonst. Um die Mittagszeit trifft der Lateinische Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa in der Geburtsstadt Jesu im Westjordanland ein und begibt sich zur Geburtskirche. Um 23.30 Uhr feiert er in der benachbarten katholischen Katharinenkirche die Christmette in Erinnerung an die Geburt Jesu Christi vor 2.000 Jahren. Dazu wurde wie üblich auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eingeladen.

Wegen der weltweiten Reisewarnungen werden anders als sonst diesmal kaum ausländische Pilger und Besucher in Bethlehem erwartet. Zudem ist seit dem 7. Oktober der Zugang von Jerusalem in die 10 Kilometer entfernte Kleinstadt praktisch abgeriegelt.

Wegen des Krieges beschränken sich die Weihnachtsfeiern im Heiligen Land diesmal auf liturgische Gottesdienste. Äußere Feiern, festliche Beleuchtung, Musik und ein Weihnachtsbaum, die sonst in dieser Zeit die Stadt Bethlehem prägten, wurden abgesagt. Allerdings lehnten die Christenführer weitergehende Forderungen ab, dass Weihnachten wegen der Trauer um Gaza komplett abgesagt werden sollte.

Nach den Lateinischen Katholiken feiern die Orthodoxen ihr Weihnachtsfest nach dem alten julianischen Kalender am 7. Januar und die armenischen Christen wiederum zwei Wochen später.