Webcam liefert Bilder von scheuen Gartenschläfern

Vom Aussterben bedroht: Der nachtaktive Gartenschläfer kann nun in einem norddeutschen Tierpark jederzeit live mit einer Webcam im dortigen Gartenschläfer-Gehege beobachtet werden.

Der nachtaktive Gartenschläfer gilt als stark gefährdet und steht auf der Roten Liste Deutschlands
Der nachtaktive Gartenschläfer gilt als stark gefährdet und steht auf der Roten Liste DeutschlandsImago / McPHOTO/Liedtke

Mit Unterstützung des Tierparks im niedersächsischen Nordhorn kann das nachtaktive „Tier des Jahres 2023“, der Gartenschläfer, nun jederzeit live beobachtet werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Park eine Kamera im dortigen Gartenschläfer-Gehege eingerichtet, wie die Umweltschützer  mitteilten. Sie ist unter www.gartenschlaefer.de zu erreichen.

Gartenschläfer seien wenig bekannt und in den Wäldern Niedersachsens nur noch im Harz zu entdecken, sagte BUND-Projektleiterin Andrea Krug. Der Verband hofft, mit der Webcam-Aktion die Popularität des Nagers zu vergrößern: „Je mehr Menschen ihn kennen, umso eher kann es gelingen, diese Art vor dem Aussterben zu bewahren.“

„Tier des Jahres 2023“

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Gartenschläfer zum „Tier des Jahres 2023“ ernannt. Das einst in vielen Mittelgebirgen verbreitete, nachtaktive Nagetier steht inzwischen als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste Deutschlands. Es ist ein eher unbekanntes Familienmitglied der Bilche. Zu ihnen gehören auch der Siebenschläfer, die Haselmaus und der sehr seltene Baumschläfer.

Zu den charakteristischen Merkmalen des Gartenschläfers zählen eine schwarze Augenmaske, gerne auch als „Zorro-Maske“ bezeichnet, ein langer Schwanz und große Ohren. Der Nager gilt als Kletterkünstler und Allesfresser. Er lebt gern in Parks und Gärten und verkriecht sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen.