WDR: Einzug in neues Filmhaus verzögert sich bis Sommer 2025

Der Einzug in das neue Filmhaus des Westdeutschen Rundfunks (WDR) wird sich bis zum Sommer 2025 verzögern. „Nach der außerordentlichen Kündigung eines wichtigen Dienstleisters auf der Filmhaus-Baustelle liegt nun ein aktualisierter Zeitplan für das Gesamtprojekt vor“, teilte der WDR dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch auf Nachfrage mit. Danach sollen die ersten Einzüge im Sommer 2025 starten. Von außen werde das Filmhaus wie geplant im Sommer 2024 fertig sein, hieß es weiter. Zuerst hatte der Kölner Stadt-Anzeiger über die Verzögerung berichtet.

Im Sommer 2024 sollen auch die Räume und technischen Einheiten in den oberen Etagen des Gebäudes baulich fertiggestellt sein, teilte der WDR weiter mit. Weiter gearbeitet werde noch im Untergeschoss, wo unter anderem die Technikzentralen untergebracht werden sollen. Erst wenn diese grundlegende Technik stehe, könnten das ebenfalls im Untergeschoss angesiedelte Studio inklusive Regie sowie das Rechenzentrum fertiggestellt werden. Zudem stehe dann erst eine abgesicherte Strom- und Klimaversorgung für den Sendebetrieb zur Verfügung.

Nach dem Ausstieg des Dienstleisters liege die Planung der sogenannten technischen Gebäudeausrüstung (TGA) seit August 2023 bei einem sechsköpfigen WDR-Team. Damit könne der WDR den Weitergang auf der Baustelle sicherstellen. Nach jetzigem Stand werde zudem das Gesamtbudget ausreichend sein. In der Summe war ein sogenanntes Wagnis enthalten, um unvorhersehbare Entwicklungen auffangen zu können, wie der WDR mitteilte.

Ursprünglich sollte der seit 2014 geplante Umbau des WDR Filmhauses zu einem „Haus der Aktualität“ 2024 abgeschlossen sein. Im August 2023 kritisierte der nordrhein-westfälische Landesrechnungshof die Kostensteigerung bei der Sanierung des WDR-Filmhauses. Vor der Entscheidung zur Sanierung des Gebäudes, die statt der ursprünglich geplanten 130 Millionen Euro nun mehr als 240 Millionen Euro kosten soll, sei „keine ausreichende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung“ durchgeführt worden, bemängelte der Landesrechnungshof auf Anfrage des epd. Der WDR hatte zuvor erklärt, er komme „in wesentlichen Punkten zu anderen Einschätzungen“ als der Rechnungshof in seinen vorläufigen Prüfergebnissen.

Im Oktober 2020 hatte der WDR-Rundfunkrat einen Nachtragshaushalt beschlossen, um die Verteuerung der Sanierung des Filmhauses zu finanzieren.