In Allershausen (Landkreis Freising) ist seit kurzem eine Herde Wasserbüffel im Einsatz. Ihre Mission: für mehr Artenvielfalt zu sorgen. „Die großen und genügsamen Tiere gestalten ihre Umgebung laufend um und schaffen so Lebensräume für eine Vielzahl an seltenen Pflanzen und Tieren“, teilte die Heinz Sielmann Stiftung am Freitag mit. Das Beweidungsprojekt an der Amper wurde am Freitag offiziell eingeweiht. Bürgermeister Martin Vaas (parteilos) sprach dabei von einem klaren Zeichen für den Naturschutz.
Die 5,3 Hektar große Fläche sei wegen der Nähe zum Fluss und der feuchten Erlen- und Laub-Nadelmischwälder ökologisch äußerst wertvoll, sagte Heiko Schumacher, Bereichsleiter Biodiversität der Heinz Sielmann Stiftung. „Sie birgt ein großes Potenzial, um vielfältige Lebensräume für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.“ Aktuell sei dieser Naturschatz in Gefahr, weil sich das „standortfremde“ Drüsige Springkraut verbreite und die heimische Vegetation zurückdränge.
Und hier kommen die Wasserbüffel ins Spiel: Die haben nämlich großen Appetit auf das Drüsige Springkraut. Landwirt Martin Vogt beweidet die Fläche daher extensiv mit den bis zu einer Tonne schweren Wasserbüffeln, die laut Stiftung „ideale Landschaftspfleger“ seien. Die Tiere seien bestens an feuchte Extremstandorte angepasst und versinken dank ihrer Spreizklauen kaum im sumpfigen Boden. Von der abgegrasten Fläche und freigelegten Suhlen und Schlammlöchern profitieren auch Insekten, Amphibien und Vögel.
Und auch in Sachen Hochwasserschutz könnten die Wasserbüffel helfen. „Wir wollen den Nachweis erbringen, dass die Beweidung mit Wasserbüffeln das Wasserangebot in der Fläche erhöht“, sagte Volker Zahner, Stiftungsratsmitglied der Heinz Sielmann Stiftung und Professor an der Hochschule, der das Projekt wissenschaftlich begleiten wird. Die Region war in den vergangenen Jahren von starken Überflutungen betroffen, langfristig soll der Wasserspiegel im Ampertal aber sinken – zum Nachteil von vielen Vogelarten und Pflanzen. (00/2204/19.07.2024)