Waschbärenplage: Kastration ist keine Lösung

Die Schäden durch Waschbären in Baden-Württemberg lassen sich nach Einschätzung des Landwirtschaftsministeriums nicht durch die Kastration der Tiere eindämmen. Ihre Unfruchtbarmachung hätte keinen ökologischen Nutzen, da die Waschbären nach dem Eingriff wieder ausgesetzt würden, schreibt das Ministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion. Noch komplizierter wird die Idee durch eine EU-Verordnung, die es verbietet, invasive Arten vorsätzlich in der Natur auszusetzen. „Die zum Zweck der Kastration gefangenen Waschbären dürften nicht wieder freigelassen werden“, erläuterte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU).

Waschbären ernähren sich bevorzugt von Amphibien, Reptilien, Eiern, Jungvögeln und Muscheln. Gerade ihr Appetit auf Frösche und Kröten macht den Naturschützern Sorge, weil dadurch seltene Arten noch stärker gefährdet werden. Minister Hauk weist allerdings darauf hin, dass seit 2020 auch junge Waschbären außerhalb der allgemeinen Schonzeit ganzjährig bejagt werden dürfen. (1148/28.05.2024)