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Waschbären-Plage: Land sieht Kommunen in der Pflicht

Die nächsten Schritte bei der Eindämmung der Waschbären-Populationen müssen laut baden-württembergischen Landtag die Kommunen, Landkreise und Gemeinden machen. „Es liegt nun an ihnen, die Instrumente umzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Die fachlichen, operativen und jagdgesetzlichen Grundlagen seien geschaffen worden.

Der Landwirtschaftsausschuss hatte über Maßnahmen zur Waschbären-Plage beraten. Die Regierungsfraktionen betonten, dass die Bejagung der Waschbären alleine nicht ausreiche, sondern vor allem Prävention und Aufklärung im Fokus stehen sollten. Aktuell verfüge das Land „über eine Vollabdeckung an Wildtierbeauftragten in den Stadt- und Landkreisen“. Diese könnten bei Problemen mit Waschbären beraten und aufklären. Zudem gebe es Stadtjäger.

Fraktionsübergreifend sei man sich einig, dass immer mehr Waschbären die Artenvielfalt bedrohten. Studien lassen vermuten, dass der Waschbär einen Einfluss auf Amphibien, bodenbrütende Vögel sowie Muscheln und Schnecken hat. „An und um Laichgewässern im Rems-Murr-Kreis habe man etwa Amphibienreste, die eindeutig auf Waschbärfraß zurückzuführen sind, gefunden“, heißt es weiter. Dabei seien gerade Amphibien schon durch den Klimawandel bedroht.

Waschbären sind laut EU-Verordnung eine invasive Art. „Auch in Baden-Württemberg wachsen die Populationen stetig“, heißt es in der Mitteilung. Die größten Populationen verzeichne etwa der Rems-Murr-Kreis und der Ostalbkreis. (1690/11.07.2025)