Was ist zu tun?

Aus einem ungeschriebenen Evangelium erzählt Philipp Busch. Er ist Pastor in Nieblum auf Föhr.

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Der Predigttext des folgenden Sonntags lautet: „Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir nun tun?“ zu Lukas 3, 1–20

Aus einem ungeschriebenen Evangelium: Und Jesus sah die Menge, die zu Johannes an den Jordan kam und ihn fragte: „Was sollen wir nun tun?“ Und er sah auch die Soldaten und die Zöllner, die kamen und fragten: „Was sollen denn wir tun?“

Und er sagte ihnen ein Gleichnis: „Das Himmelreich gleicht einem Kind, das zu seinen Eltern kam und sagte: ‚Ich weiß nicht, was ich tun soll!‘ Und die Mutter schaute den Vater an und der Vater schaute das Kind an und sagte: ‚Hast du schon deine Hausaufgaben gemacht?‘ Aber das Kind antwortete: ‚Es ist doch Wochenende!‘ Und der Vater schaute die Mutter an und die Mutter sagte: ‚Du kannst dein Zimmer aufräumen, das sieht da aus …‘ Aber das Kind antwortete: ‚Das mache ich morgen!‘

Und die Mutter schaute wieder den Vater an und der Vater sagte: ‚Dann geh doch zum Kind nebenan!‘ Aber das Kind antwortete: ‚Dazu habe ich keine Lust!‘

Da schauten sich die Mutter und der Vater an und seufzten aus übervollem Herzen. ‚Na gut!‘, sagte der Vater. Und die Mutter sagte: ‚Zieh dir schon mal Jacke und Schal an!‘ Dann holten sie das Nachbarskind ab und gingen alle zusammen an den Strand und suchten Muscheln und ließen Steinchen über das Meer hüpfen.“

Und die Menge und auch die Soldaten und die Zöllner sahen Jesus an und fragten ihn: „Was soll dieses Gleichnis bedeuten?“ Und Jesus antwortete: „Ach, ihr seid wie die Kinder. Sie wissen, was sie tun können und tun sollen. Aber manchmal wollen sie nicht, was sie können, und auch nicht, was sie sollen. Doch das Himmelreich ist nahe herbei gekommen. Euer Vater im Himmel ist schon aufgestanden. Zieht euch schon einmal Schal und Jacke an!“

Und die Menge und auch die Soldaten und die Zöllner verstanden. Sie gingen hin, ein jeder an seinen Ort. Und sie teilten Hemden und Speise und forderten nicht mehr, als ihnen zustand, und taten niemandem Gewalt oder Unrecht. Denn das Himmelreich war ja nahe herbeigekommen und der Vater im Himmel schon unterwegs.

Unser Autor
Philipp Busch ist Pastor in Nieblum auf Föhr.

Zum Predigttext des folgenden Sonntags schreiben an dieser Stelle wechselnde Autoren. Einen neuen Text veröffentlichen wir jeden Mittwoch.