Warnung vor Braunkohle-Folgekosten

Umweltschützer haben erneut vor hohen Folgekosten des auslaufenden Lausitzer Braunkohletagebaus Jänschwalde gewarnt. Alle Unternehmenswerte des Energieunternehmens Leag müssten „umgehend in eine öffentlich-rechtliche Stiftung überführt“ werden, forderte die Grüne Liga am Freitag in Cottbus anlässlich des symbolischen Endes des Tagebaus. So könne hohen Kosten für die öffentliche Hand im Fall einer möglichen späteren Insolvenz des Tagebaubereichs der Leag vorgebeugt werden.

Die tatsächlichen Kosten der anstehenden Rekultivierung seien nicht sicher bezifferbar, hieß es. Im Fall einer Insolvenz könnte der Saat jedoch auf „Kosten in Milliardenhöhe sitzen bleiben“. Deshalb müssten auch neue Geschäftsfelder des Unternehmens zur Finanzierung der Tagebaufolgen herangezogen werden.

Auch die Grünen im brandenburgischen Landtag forderten die Errichtung einer öffentlichen Stiftung für die Finanzierung der Folgekosten des Braunkohletagebaus. Ein entsprechendes Konzept liege bereits seit einigen Monaten vor, erklärte der Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke am Freitag.

Am Freitag sollte mit einem „Schichtwechsel“ symbolisch die Schließung des Tagebaus Jänschwalde nach 47 Jahren Braunkohlelieferung für das gleichnamige Kraftwerk begangen werden. Daran wollten auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und weitere Mitglieder der brandenburgischen Landesregierung teilnehmen. Mit dem „Schichtwechsel“ werde der Tagebau auf bergmännische Art beendet und den Beschäftigten gedankt, hieß es vonseiten der Staatskanzlei.