“War Photographer” – Porträt des Kriegsfotografen James Nachtwey
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Der US-amerikanische Kriegsfotograf James Nachtwey ist eine Legende. In den vergangenen Jahrzehnten hat er kaum eine Krise oder einen Krieg nicht mit seiner Kamera dokumentiert. In Indonesien und Palästina, im afrikanischen Hungergürtel oder im zerstörten Kosovo sucht er inmitten von Leiden, Gewalt und Chaos nach “Augenblicken der Wahrheit”. Seine eindringlichen Fotos meiden alles Sensationsheischende.
Das dokumentarische Porträt von Christian Frei von 2001 folgt dem Berichterstatter zu den Schauplätzen seines Wirkens, befragt Freunde und Bekannte und lässt Nachtwey über seine Arbeit reflektieren. Dabei konterkariert der Film die weit verbreitete Meinung, dass es sich bei Kriegsfotografen um eine besonders abgebrühte Spezies von Menschen handle. Stattdessen begegnet man einem grüblerischen, sensiblen Mann, der seinen Beruf liebt und zugleich an ihm leidet. Nachtwey ist ein scheuer, nachdenklicher Mann, der seine Motive mit Respekt und Behutsamkeit auswählt.
Im zweiten Drittel weitet sich der sehenswerte Film zur Reflexion über den Zustand der Welt und plädiert, ohne dies verbal zu betonen, für tiefgreifende Veränderungen.