Bis zum kommenden Samstag ist im Essener Grugapark die Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ zu sehen. Es sei wichtig, auch an jene Sportlerinnen und Sportler zu erinnern, denen aufgrund ihres Glaubens die Teilnahme an sportlichem und gesellschaftlichem Leben verwehrt worden sei, sagte die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann (Grüne) bei der Eröffnung der Schau am Montag. Die Ausstellung wird anlässlich der im Ruhrgebiet laufenden „World University Games“ gezeigt.
Die Wanderausstellung beleuchtet den Angaben zufolge die Lebenswege jüdischer Athletinnen und Athleten, die bis zum Beginn der NS-Diktatur 1933 den deutschen Sport prägten und später systematisch ausgegrenzt und verfolgt wurden. Mit großformatigen, skulpturalen Präsentationen würdige die Schau den Beitrag der Sportlerinnen und Sportler zur Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und erinnere an ihre Verfolgung und Ermordung im Nationalsozialismus.
Löhrmann erklärte, die Ausstellung mahne, Ausgrenzung und Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Sie erinnere nicht nur an vergangenes Unrecht, sondern schlage den Bogen in die Gegenwart. Heute sähen sich jüdische und insbesondere israelische Athletinnen und Athleten weltweit Boykottaufrufen und sicherheitsbedingten Einschränkungen ausgesetzt. Die NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz (CDU) betonte, mit der Schau werde auch für die vielen Besucher der „World University Games“ ein „Ort des Innehaltens“ geschaffen.
Die erstmals 2015 gezeigte Ausstellung ist ein Projekt des Zentrums deutsche Sportgeschichte und wird unter anderem von der DFB-Kulturstiftung, dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert.