Die Oberpfalz gilt als der waldreichste Regierungsbezirk in Bayern. Ein klimaresilienter Waldumbau mit mehr Laubbäumen hat auch hier begonnen, muss aber noch verstärkt werden, sagte Peter Pröbstle, der Präsident des Bayerischen Landesamts für Wald und Forstwirtschaft, bei der Vorstellung der regionalisierten Auswertung der Bundeswaldinventur am Montag in Alling (Kreis Regensburg). Alle zehn Jahre erscheinen die Ergebnisse der Waldinventur.
epd: Herr Pröbstle, wie ist es um den Zustand des Oberpfälzer Waldes bestellt?
Peter Pröbstle: Wir haben in der Oberpfalz große Holzmengen an Fichten und Kiefer. Wir brauchen also keine Angst zu haben, dass uns das Holz ausgeht. Es ist sogar so, dass wir durch den Klimawandel damit rechnen müssen, dass so hohe Holzmengen eher schwierig sind. Denn das Risiko, dass diese Holzmengen bei einem Sturm oder Borkenkäferbefall mit einem Mal auf dem Markt kommen oder dass plötzlich große Kahlflächen entstehen, ist einfach geringer, wenn diese großen Holzvorräte abgebaut werden.
epd: Der Anteil des Laubwaldes hat sich in den letzten zehn Jahren in der Oberpfalz nur unwesentlich vergrößert. Wie viel Prozent mehr braucht es, um den Wald klimaresilienter zu machen?
Pröbstle: Wir würden gerne fünf bis sieben Prozent mehr Laubholz haben, dabei reden wir aber über den Altbestand. Das Gute ist, dass viele unserer Waldflächen in der Oberpfalz schon unterverjüngt sind: Das heißt, unter den alten Fichten- und Kieferbeständen wartet schon die nächste Waldgeneration. Diese Verjüngung besteht zur Hälfte bereits aus Laubholz mit vielen verschiedenen Baumarten, sodass es in der zweiten Verjüngungsgeneration besser aussieht. Unsere Wälder werden bunter in der Oberpfalz, wir werden nicht mehr die einförmigen Fichten- und Kieferbestände haben.
epd: Warum braucht es den grundlegenden Umbau der Wälder auf Laubhölzer?
Pröbstle: Im rasant voranschreitenden Klimawandel sind die Fichte und die Kiefer keine Baumarten, die auf Dauer sehr stabil sein werden. Deswegen brauchen wir Baumarten wie Buche, Eiche, Esche oder Ulme, heimische Laubbäume also, die unsere Wälder stabilisieren. Auch für die Grundwasserbestände sind die Laubbäume wichtiger. Laubbäume haben im Winter keine Blätter, nichts kann verdunsten. Das heißt, das Wasser kann im Winter leichter auf den Boden fallen und versickern. (2315/14.07.2025)