Mit ihrem tiefschwarzen Körper und wenigen weißen Haarflecken ist die Glockenblumen-Schmalbiene eher schwer zu entdecken. Mit wenig Aufwand kann man ihr aber im eigenen Garten ein geeignetes Biotop schaffen.
Die nur ein Zentimeter kleine Glockenblumen-Schmalbiene ist die Wildbiene des Jahres 2026. Ihren Namen trägt die tiefschwarze Biene, weil sie beim Pollensammeln sehr wählerisch ist – und nur Glockenblumen-Arten nutzt, wie der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster am Dienstag in Stuttgart mitteilte.
“Wir können der Biene deshalb gezielt helfen, indem wir in unseren Gärten Glockenblumen säen und Nistplätze für die kleine Biene schaffen”, sagte Nabu-Bienenexperte Martin Klatt. Als Nistplätze braucht die Biene sandige oder lösshaltige offene Bodenstellen.
Ideal seien Abbruchkanten aus Sand oder Lösslehm. Geeignete Blumenarten sind beispielsweise Knäuel-, Rapunzel-, oder rundblättrige Glockenblumen – oder auch das Berg-Sandglöckchen.
Von Glockenblumen könnten zudem auch andere Wildbienen-Gattungen profitieren, so der Nabu. So seien auch Sandbienen-Arten, Glanzbienen, Scherenbienen und Mauerbienen auf diese Pflanzenfamilie angewiesen.
Mit der Wahl zur Biene des Jahres wollen die Insektenkundler auf die häufig kaum bekannten Wildbienenarten hinweisen. Organisiert wird die Wahl vom Arbeitskreis Wildbienen-Kataster, gemeinsam mit dem Nabu Baden-Württemberg und dem Naturkundemuseum Stuttgart.
Mit in Deutschland etwa 70 verschiedenen Arten gehören die Schmalbienen zu den größten Wildbienen-Gattungen in Deutschland. Die kleinsten Vertreterinnen sind nur 3,5 Millimeter lang. Meist sind sie unauffällig gefärbt. Einige Arten zeigen aber einen grünlichen, bläulichen oder kupferfarbenen Metallglanz.
Im vergangenen Jahr trug die Garten-Blattschneiderbiene den Titel. Zu den Vorgänger-Jahresbienen zählen zum Beispiel die zweifarbige Schneckenhausbiene, die Frühlings-Seidenbiene oder die Senf-Blauschillersandbiene.