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Vortragsreihe zu politischem Druck auf Museen

Der politische Druck auf Museen steht im Mittelpunkt einer Vortragsreihe des Deutschen Auswandererhauses Bremerhaven. Unter der Überschrift „Shifting Grounds“ gehe es um die Frage, wie Museen auf politische Eingriffe reagieren können und wo sie an Grenzen stoßen, teilte das Auswandererhaus am Donnerstag mit. Den Auftakt gestalten am 21. Oktober um 18 Uhr der Gründungsdirektor des Museums des Zweiten Weltkriegs im polnischen Gdansk, Pawel Machcewicz, und der Direktor des Angel Island Museums für asiatische Migranten in San Francisco, Edward Tepporn.

Derzeit stünden unter anderem die Smithsonian-Museen in der US-Hauptstadt Washington unter Druck, hieß es. Präsident Donald Trump habe verfügt, alle laufenden und geplanten Projekte offenzulegen und „spaltende Narrative“ zu entfernen. Dies sei ein Versuch, die Vielfalt historischer Perspektiven auf eine makellose Erfolgsgeschichte der Nation zu reduzieren.

Vergleichbares ist den Angaben zufolge vor etwa zehn Jahren in Gdansk (Danzig) geschehen: Die nationalkonservative PiS-Regierung habe gefordert, in dem geplanten Museum des Zweiten Weltkriegs die polnische nationale Identität zu betonen, die auf Märtyrer- und Heldentum gründet. Gründungsdirektor Machcewicz habe dagegen den europäischen Kontext und das Schicksal der Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt gestellt. Kurz nach der Eröffnung sei das Museum neu organisiert und ein neuer Direktor eingesetzt worden.