Vor über 50 Jahren gestohlene Altarfiguren wieder aufgetaucht

Sie wurden Anfang der 1970er Jahre aus Kirchen in Kleve und Bergheim-Paffendorf gestohlen: Nun sind drei Figuren zufällig wiederentdeckt worden. Eine geplante Auktion wurde gestoppt.

Drei Figuren, die vor über 50 Jahren aus katholischen Kirchen im Rheinland gestohlen wurden, sind überraschend wieder aufgetaucht. Experten identifizierten sie bei den Vorbereitungen einer Versteigerung, wie das Kölner Auktionshaus Van Ham am Dienstag mitteilte. Nun würden die aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kunstwerke den Kirchengemeinden Bergheim-Paffendorf und Kleve zurückgegeben.

Die Skulpturen wurden nach Angaben des Auktionshauses von einer Erbengemeinschaft eingeliefert. Experten erkannten in ihnen zum einen die Figur eines Propheten, die ursprünglich aus dem Kreuzaltar in der Stiftskirche im niederrheinischen Kleve stammt. Zum anderen identifizierten sie eine zweiteilige Skulpturengruppe mit den Heiligen Nikodemus und Maria, die ursprünglich Teil des kunsthistorisch bedeutenden Antwerpener Altars der Kirche Sankt Pankratius in Bergheim-Paffendorf (Rhein-Erft-Kreis) war.

Nach Angaben des Erzbistums Köln war das Kunstwerk aus Pfaffendorf zusammen mit weiteren Figuren 1971 gestohlen worden. Aus der Klever Stiftskirche seien 1972 und 1973 mehrere Meisterwerke entwendet worden.

Die unter Denkmalschutz stehenden Objekte wurden laut dem Auktionshaus umgehend aus der Versteigerung zurückgezogen. Das Haus habe sie der Erbengemeinschaft abgekauft, um sie an die rechtmäßigen Eigentümer zu überreichen. Auch wenn der Diebstahl vor über 50 Jahren inzwischen juristisch verjährt sei, seien diese Werke im regulären Kunstmarkt unverkäuflich.

Die Übergabe soll am 19. März in dem Kölner Auktionshaus stattfinden. Daran wollen auch die Erzdiözesankonservatorin des Erzbistums, Anna Pawlik, und eine Vertretung des Pfaffendorfer Kirchenvorstands teilnehmen.