Von Männern dominiert

Mit „Das Patriachat der Dinge“ liefert Rebekka Endler einen lesenswerten Beitrag zur Gender-Debatte und untersucht auch die Frage, warum schusssichere Westen nur für Männer gemacht scheinen.

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Crash-Test-Dummies? Sind der männlichen Anatomie nachempfunden. Mengenangaben bei Medikamenten oder Impfungen? Gehen von einem männlichen Körper aus. Schusssichere Westen? Richten sich nach dem männlichen Körper. In „Das Patriarchat der Dinge“ schaut Rebekka Endler sich nicht nur die Sprache an, die von Männern dominiert wird, sondern auch andere Bereiche des täglichen Lebens. Sie beschreibt, warum die Welt so ist, wie sie ist, und warum sie vielen Menschen nicht passt.

Sprachkonstrukte, öffentlicher Raum, Gendermarketing, Arbeitsbedingungen, Kleidung, Medizin – unsere Welt ist für den Mann gemacht, den weißen Mann, das macht Rebekka Endler schnell deutlich. Von der Anzahl und dem Vorhandensein von Toiletten über Namensgeber für Straßen bis hin zur Höhe der Fenster in der Raumstation der ISS – der Mann ist das Maß aller Dinge. Das so schwarz auf weiß zu lesen, ist als Frau nicht gerade einfach, es macht wütend. Vor allem, wenn Frau liest, dass es einfache Wege gäbe, um die Architektur in Städten so zu verändern, dass sie für Frauen sicherer wäre.

An manchen Stellen wird das Buch etwas flach, der Ton wechselt manchmal von salopp bis zu belehrend. Mit dem Thema aber trifft Rebekka Endler voll ins Schwarze. „Das Patriarchat der Dinge“ ist lesenswert – für Frauen und Männer gleichermaßen.

Rebekka Endler: Das Patriarchat der Dinge.
Dumont 2021, 336 Seiten, 22 Euro.

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