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Volksmusikpfleger vermisst Tiefgang bei Weihnachts-Popliedern

Leonhard Meixner, oberbayerischer Volksmusikpfleger, bricht eine Lanze für traditionelles Liedgut an Weihnachten. “Im Pop baut man einfach ein paar Schlittenglocken-Sounds ein und fertig”, sagte der 35-jährige Musikpädagoge der Münchner “Abendzeitung” (Donnerstag). “Volkslieder kreieren nicht nur eine Stimmung. Dahinter stehen immer eine Geschichte und eine Aussage. Es sind ja oft biblische Texte, die in die Adventslieder eingebaut werden. Das ist eine Musik, die geht nach innen. Das hat einen Zauber.”

Es sei auch die Musik, die an Weihnachten Menschen in die Kirche ziehe, “die damit eigentlich nichts am Hut haben”, sagte Meixner. Auch wenn er mit einem Bläserquartett zu einem offenen Adventsliedersingen einlade: “Da machen Leute mit, die sonst nur unter der Dusche singen”. Oft kauften sich die Leute danach das von ihm zusammengestellte Advent-Liederheft und sagten “Das machen wir jetzt daheim auch!” Die Auswahl an Marienliedern, Hirtenliedern und alten geistlichen Volksliedern komme an.

In der alpenländischen Überlieferung gebe es noch manche wunderschönen Lieder zu entdecken, die noch nicht so bekannt seien, fügte der Musiker hinzu. “Zum Beispiel ‘Still o Himmel still o Erden’. Aber auch ‘O Jubel, o Freud’ und ‘Ach mein Seel fang an zu singen'”.