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Volkshochschulen: “Die Demokratie ist in Gefahr”

Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg fordert von der Landesregierung eine verlässliche finanzielle Ausstattung. „Die Demokratie ist in Gefahr“, sagte der wiedergewählte Verbandsvorsitzende Fritz Kuhn laut Mitteilung am Freitag bei der Jahrestagung des Verbands in Heidelberg. Das Geld solle die Arbeit der Volkshochschulen für die Stärkung der Demokratie sichern.

Die Bürger müssten den Wert der Demokratie kennen, wofür Bildung nötig sei, betonte Kuhn. „Damit die Volkshochschulen als Orte der Demokratie Grundwerte und Rechtsstaat weiter stärken können, muss die Landesregierung für eine stabile finanzielle Basis in den Kommunen sorgen.“ Dem Verband gehören 159 Volkshochschulen mit knapp 630 Außenstellen an.

Ein zentrales Thema der Tagung war der Umgang mit gezielten Falschinformationen. Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen warb in seinem Vortrag für die Entwicklung zu einer „redaktionellen Gesellschaft“. In einer solchen Gesellschaft müssten die Grundsätze des Journalismus zu einem „Element der Allgemeinbildung“ werden.

Bei der Jahrestagung legte der Verband seine Bilanz für 2024 vor. Landesweit stieg den Angaben zufolge die Zahl der Kurse und Veranstaltungen im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Prozent. Verbandsdirektor Tobias Diemer interpretierte die hohe Nachfrage als Zeichen, dass die Arbeit der Einrichtungen gebraucht werde. (1697/11.07.2025)