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Voigt: Vertriebenenverbände sind Teil der Erinnerungskultur

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hat die Arbeit der Vertriebenenverbände als einen unverzichtbaren Pfeiler der deutschen Erinnerungskultur gewürdigt. Nur wer die Brüche und Tragödien der Geschichte kenne, könne die Einheit und Stärke Deutschlands wirklich schätzen, sagte der Regierungschef am Dienstag bei einem Festakt der Heimatvertriebenen in Thüringen im Landtag. Er stand unter der Überschrift „80 Jahre: Erinnern – Bewahren – Gestalten“.

Erinnerung bedeutet laut Voigt nicht Stillstand oder bloße Rückschau, sondern ist immer auch ein klarer Auftrag für die Zukunft. Die Geschichte der Heimatvertriebenen sei dabei eine Geschichte des Leids und des Verlusts, aber zugleich auch voll von Mut und menschlicher Größe. Millionen Menschen ließen nach dem Krieg alles hinter sich und entschieden sich doch für Frieden statt Rache. „Dieses Vermächtnis verpflichtet uns bis heute und ist eine Mahnung zu einem geeinten und versöhnten Europa“, sagte Voigt.

Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Thüringen, Egon Primas, erinnerte an eines der größten Probleme seines Verbandes: Die Mitglieder würden nicht jünger. Das habe die Schließung vieler ehrenamtlich betriebener Heimatstuben und Gedenkorte zur Folge.

Es brauche dringend Möglichkeiten, die dortigen Unterlagen dauerhaft für die Zukunft zu sichern und zu archivieren. Es handele sich um wichtige Zeitzeugendokumente, die das Thema Flucht und Vertreibung sowie die Aufbauleistungen der Heimatvertriebenen nach Kriegsende belegen. Dieser Teil der deutschen Geschichte dürfe nicht vergessen werden, forderte Primas.