Völklinger Hütte verlängert Gesamtschau des deutschen Films

Die Völklinger Hütte hat die multimediale Ausstellung „Der deutsche Film. 1895 bis heute“ um rund einen Monat bis zum 15. September verlängert. Bisher hätten mehr als 82.000 Besucherinnen und Besucher die am 15. Oktober 2023 gestartete Schau gesehen, teilte das Weltkulturerbe am Donnerstag mit. Die gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek angebotene Gesamtschau des deutschen Films bietet über neun Stunden Filmmaterial und mehr als 350 Exponate – darunter Filmplakate, Manuskripte und Kostüme.

„Tatsächlich gibt es keinen Ort, wo man den deutschen Film besser erfahren kann als in der auratischen Gebläsehalle der Völklinger Hütte mit ihren riesigen Maschinen, die die Realität des 20. Jahrhunderts mit dessen Licht- und Schattenseiten unnachahmlich verdichtet“, sagte Generaldirektor Ralf Beil. „Im ehemaligen Eisenwerk, das einst Brückenpfeiler ebenso wie Granaten produzierte, wird die Geschichte des deutschen Films auf einmalige Weise lebendig.“

Die Ausstellung ist in insgesamt zehn größtenteils chronologische Kapitel unterteilt und soll die deutsche Kulturgeschichte erzählen. Von den Anfängen des deutschen Films geht es über die Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus zu Filmen der DDR und der BRD sowie dem gesamtdeutschen Filmschaffen seit 1990. In der Völklinger Hütte sind die Filmausschnitte über rund 100 Projektionen auf Großleinwänden zu sehen, hinzu kommen 30 Monitore, die sich unter anderem vertiefend mit den Auswirkungen deutscher Produktionen auf internationale Filme auseinandersetzen.

Ausstellungsorte sind die Gebläse- und die Verdichterhalle. In Letzterer haben die Ausstellungsmacher ein Filmstudio der 1950er Jahre eingerichtet. Dort wird Géza von Radványis Remake des Leontine Sagan-Films „Mädchen in Uniform“ von 1931 aus dem Jahr 1958 mit Romy Schneider und Lilli Palmer in den Hauptrollen „gedreht“. Der Nachbau des Klassenzimmers fokussiert genau auf die Kussszene von Schülerin und Lehrerin – mit Kameras und Scheinwerfern der damaligen Zeit. Den Abschluss der Schau bildet ein Kino, welches auf originalen Stühlen das Gesamtpanorama als viereinhalb minütige Filmcollage Revue passieren lässt.