Artikel teilen:

“Vier Pfoten”-Appell: Keine Selfies mit Wildtieren!

Ein Selfie mit Affe oder Faultier? Die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ rät dringend von Urlaubsattraktionen ab, bei denen Wildtiere gestreichelt, gefüttert oder fotografiert werden können. Was harmlos erscheint, bedeute für die Tiere oft massives Leid, teilte „Vier Pfoten“ am Mittwoch in Hamburg mit. Ein Papagei auf der Schulter, ein Selfie mit einem Äffchen oder ein Ritt auf einem Elefanten möge für Touristinnen und Touristen unterhaltsam erscheinen, „ist für die Tiere jedoch unnatürlich, belastend und häufig mit Gewalt oder Zwang verbunden“, erklärte Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt.

Tierleid im Tourismus sei ein weit verbreitetes Problem, das oft gut versteckt hinter vermeintlich harmlosen Angeboten stecke. „Wer tierfreundlich reisen möchte, sollte auf direkte Interaktionen mit Wildtieren konsequent verzichten“, appellierte die Diplom-Biologin. Selfies mit Wildtieren bedeuten für die Tiere „enormen Stress. Oft werden sie sediert, angekettet oder mit Gewalt gefügig gemacht“, sagte Lindenschmidt.

Auch Elefantenreiten, Tigerbabys füttern oder Löwenbabys streicheln würden dem natürlichen Verhalten der Tiere widersprechen. Shows in Tierparks, bei denen Wildtiere Kunststücke vorführen müssen, seien mit Stress und Dressur verbunden. Der Besuch von Veranstaltungen wie Stierkämpfen, die massives Tierleid verursachen, sollte konsequent vermieden werden. Ebenso wie Kutschfahrten oder Reitangebote, wo Pferde, Esel oder Ponys oft unter extremen Bedingungen eingesetzt würden.

Eine tierfreundliche Alternative sei die Beobachtung von Wildtieren in Freiheit. Bei geführten Touren in Nationalparks fänden „echte tierische Begegnungen“ mit respektvollem Abstand statt, hieß es. Zudem könnten seriöse Auffangstationen besucht werden, die sich um gerettete Wildtiere kümmern und keine Shows anbieten. Lindenschmidt: „Wer sich vorab informiert und auf direkte Tierkontakte verzichtet, kann Wildtiere schützen und dennoch unvergessliche Urlaubserlebnisse sammeln.“