Vier Jahrzehnte Hilfe

Ulrich Hoffmann leitet ein Versorgungszentrum beim Kirchentag, in dem Kranke und Verletzte betreut werden. Der 63-Jährige ist seit vielen Jahren bei den Johannitern aktiv.

„Ein gutes Miteinander und eine gute Nachbarschaft sind der Schlüssel zu einem zufriedenen Leben – und gelegentlich irische Musik und ein guter Whisky“, findet Ulrich Hofmann und lächelt. Eigentlich sollte der 63-Jährige, der seit Kurzem im Ruhestand ist, mehr Zeit für seine Hobbys, den Garten und das Kochen mit seiner Frau und Freunden haben. Aber das muss erst noch etwas warten: Erst einmal wird Hoffmann beim Kirchentag in Dortmung ein Versorgungszentrum in der großen Turnhalle des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums leiten.

Bei großen Events wie der Love Parade 2008 in Dortmund hat er schon mitgemacht: „Da kann ich mir so ein Großereignis wie den Kirchentag in meiner Heimatstadt doch nicht entgehen lassen“, so der langjährige Johanniter.
In dem Versorgungszentrum werden Menschen betreut, die während des Kirchentags krank werden. In einem großen Sitz- und Liegenbereich werden sie von Johannitern betreut. Hoffmann ist für dutzende Einsatzkräfte und potenziell mehrere hundert Erkrankte zuständig. Zwei Fahrzeuge stehen bereit, um die Besucher bei Bedarf zu transportieren.

Ulrich Hoffmann ist mit seinen 63 Jahren ein erfahrener Helfer bei den Johannitern. 1977 stieg er ehrenamtlich im Bereich Rettungsdienst/Sanitätsdienst ein und arbeitete eine lange Zeit in der Notaufnahme eines Dortmunder Krankenhauses. Nach einer kurzen Pause entschied sich der zweifache Vater und vierfache Großvater im Jahr 2008, sich wieder ehrenamtlich bei den Johannitern zu engagieren. Die große Verantwortung bei seinem Kirchentagseinsatz übernimmt Uli Hoffmann selbstlos, gut vorbereitet und gelassen. Denn einschlägige Erfahrung hat er bei den Johannitern schon eine Menge gesammelt: Hoffmann übernimmt Einsatzleitungen bei Sanitätsdiensten und ist Gruppenführer im Katastrophenschutz. Wenn zum Beispiel bei einem Bombenfund die Anwohner evakuiert werden müssen, wird der Ehrenamtliche bei jeder Tages- und Nachtzeit alarmiert. Dann bauen er und seine Helferinnen und Helfer in null Komma nichts mit der Schnelleinsatzgruppe eine Betreuungsstelle auf und kümmern sich um die evakuierten Menschen, besonders um die Alten und Schwachen. Außerdem ist Hoffmann ein ausgebildeter Betreuer für traumatisierte Einsatzkräfte, denen er hilft, mit dem Erlebten klarzukommen.

Seit 2014 war Hoffmann vier Jahre lang hauptamtlich und mit viel Herzblut in der Flüchtlingshilfe tätig und leitete während dieser Zeit zwei Einrichtungen für geflüchtete Menschen. Dabei hat er viel von den Kindern, Frauen und Männern mit ihren verschiedenen Religionen gelernt. Ihre Schicksalsschläge haben seine Haltung zum Leben nachhaltig geprägt und ihm immer wieder den Ansporn gegeben, Menschen ganz konkret zu helfen.

„Uli ist ein großer Menschenfreund und guter Zuhörer“, sagt Wolfgang Baumbach, sein Regionalvorstand bei den Johannitern. „Wir schätzen und brauchen ihn sehr – spätestens wieder beim Kirchentag.“ UK