Vier Finalisten für christlich-jüdisches Kunstwerk am Kölner Dom
In vielen Kirchen sind bis heute antijüdische Darstellungen zu sehen. Auch am Kölner Dom. Dort soll ein neues Kunstwerk eine Gegenbotschaft setzen. Noch vier Entwürfe sind dafür im Wettbewerb.
Für das geplante Kunstwerk zum christlich-jüdischen Verhältnis am Kölner Dom stehen vier Entwürfe in der Endauswahl. Die Jury des internationalen Kunstwettbewerbs hat am Donnerstag aus 15 Entwürfen 4 besonders überzeugende Umsetzungsideen ausgewählt, wie das Domkapitel am Freitag mitteilte. Sie sollen demnach von den Finalisten nun konkretisiert werden.
Das Domkapitel als Hausherr des Doms reagiert mit dem Projekt auf die zahlreichen judenfeindlichen Kunstwerke in und an der weltberühmten Kathedrale, darunter eine “Judensau” im Chorgestühl. Diesen Artefakten soll das neue Kunstwerk eine aktuelle Botschaft entgegensetzen und das heutige Verhältnis von Juden und Christen thematisieren. “In einer Zeit, in der Antisemitismus in Deutschland wieder in einem erschreckenden Maße zunimmt, hat unser Kunstwettbewerb noch einmal eine ganz neue Relevanz erfahren”, hatte der im Erzbistum Köln für den interreligiösen Dialog zuständige Weihbischof Rolf Steinhäuser erklärt.
Bis Anfang Februar läuft die Vertiefungsphase, in der die Künstlerinnen und Künstler ihre Entwürfe weiter ausarbeiten und die Ideen einer technischen Prüfung unterzogen werden. Am 20. März wählt die Jury dann das Werk aus, das umgesetzt werden soll. Das Wettbewerbsergebnis und auch die anderen Entwürfe werden Anfang April der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zur 13 Personen umfassenden Jury gehören neben Steinhäuser der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Jürgen Wilhelm, das Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln, Abraham Lehrer, der Jerusalemer Rabbiner Jehoshua Ahrens sowie der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich.