Viele Kommunen in NRW sehen ärztliche Versorgung gefährdet

Es gibt immer weniger Mediziner und die Menschen werden immer älter. Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen sorgen sich deshalb um die hausärztliche Versorgung, wie eine Umfrage zeigt.

Zahlreiche Kommunen in Nordrhein-Westfalen sehen laut einer Umfrage die hausärztliche Versorgung im Land gefährdet. Rund 86 Prozent der befragten Gemeinden glauben demnach für die nächsten zehn Jahre nicht an eine sichere Versorgung, wie die Universität Duisburg-Essen am Dienstag mitteilte. An der nicht-repräsentativen Online-Befragung nahmen im vergangenen Jahr 192 der 427 Kommunen in NRW Kommunen teil.

Als Grundlage der Sorgen gelte ein aktueller Mangel an Hausärzten. Laut Universität ist bereits ein Drittel der Ärzte heute über 60 Jahre alt und damit kurz vor dem Ruhestand. Gleichzeitig führe der demografische Wandel zu einem höheren Anteil älterer Menschen an der Gesellschaft und zu einem stark steigenden Bedarf an Medizinern. Zugleich sei durch eine Stadt-Land-Verschiebung im ländlichen Raum bereits jetzt ein Ärztemangel spürbar.

In der Umfrage äußerten fast 80 Prozent der teilnehmenden Kommunen den Wunsch nach mehr Einflussmöglichkeiten auf die Versorgung. Über 85 Prozent wünschten sich ein stärkeres Engagement der Kassenärztlichen Vereinigung und mehr Hilfe durch die Landespolitik.

Laut Experten der Universität wird durch den Gesetzgeber derzeit die Einführung von Gesundheitskiosken, Gesundheitsregionen und Primärversorgungszentren diskutiert. In diesen Reformansätzen spielten Kommunen eine zentrale Rolle und sollten daher frühestmöglich einbezogen werden.