Viele Anträge auf Thüringer Reparaturbonus

Die Mitte Mai neu aufgelegte Unterstützung Thüringens für Reparaturen von Elektrogeräten wird offenbar intensiv in Anspruch genommen. In den ersten sechs Wochen bis Ende Juni seien rund 2.700 Anträge bei der Verbraucherzentrale eingegangen, teilte das Thüringer Umweltministerium am Sonntag in Erfurt mit. Das seien rund 40 Anträge pro Tag aus allen Regionen.

Wie in den Vorjahren handelt es sich bei den defekten Geräten vor allem um Mobiltelefone, aber auch um Großgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kaffeemaschinen, Herde und Backöfen. Der durchschnittliche Reparaturpreis liegt den Angaben zufolge bei rund 180 Euro. Die Hälfte des Reparaturpreises deckt bis zu einer Förderung von 100 Euro der Bonus des Umweltministeriums ab.

Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) sagte, „Müll ist ein Denkfehler“. Die meisten Menschen hätten keine Lust auf Einwegware, sie wollten „runter vom Müllberg, der für unsere Umwelt und damit für uns alle schädlich ist“. Sie wollten gerade kostbare Geräte möglichst lange behalten. Insbesondere in Reparatur-Cafes kämen Menschen zusammen, die gern tüfteln und dabei Geld sparen und die Umwelt schonen.

In Thüringen wurde den Angaben zufolge bereits 2021 ein Reparaturbonus für elektronische Haushaltsgeräte erstmals erprobt. Von 2021 bis 2023 wurden damit über 30.000 Reparaturen gefördert. Dadurch konnten nach Berechnungen des Berliner Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration fast 3.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart und fast 400 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.