Vertrauen: Islam verliert – Bilanz für Kirchen gemischt

Köln – Der Islam und der Zentralrat der Muslime haben laut dem jüngsten „Vertrauens-Ranking“ von ntv und RTL im vergangenen Jahr einen deutlichen Imageverlust hinnehmen müssen. Bei den Kirchen fällt die Bilanz mit Blick auf die jetzt veröffentlichte und von forsa durchgeführte Stu-die gemischt aus.
Unter 26 „nicht-politischen“ und „gesellschaftlich relevanten“ Institutionen landet der Zentralrat mit einem Minus von 15 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016 auf Rang 23. Nur 13 Prozent der Befragten erachten ihn demnach als vertrauenswürdig. Beim Islam sind es mit neun Prozent sogar 16 Prozentpunkte weniger als 2016. Das bedeutet Rang 24. Für die niedrigen Vertrauenswerte macht forsa-Chef Manfred Güllner islamistisch motivierte Terroranschläge verantwortlich.

Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen

Einen Abwärtstrend stellen die Meinungsforscher auch beim Papst fest. Ihm vertrauen 54 Prozent der Befragten, was einem Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2016 entspricht und Platz neun im aktuellen Ranking bedeutet. Trotzdem genießt das katholische Kirchenoberhaupt immer noch doppelt so viel Vertrauen wie die von ihm vertretene Institution. Mit 27 Prozent und einem Plus von einem Prozentpunkt landet die katholische Kirche auf Platz 18. Die evangelische Kirche legte um zwei Prozentpunkte auf 48 Prozent zu und wird damit auf Platz 13 gelistet. An der Spitze des „Vertrauens-Rankings“ stehen Polizei, Universitäten, Ärzte und der eigene Arbeitgeber.
An der Umfrage  zwischen dem 15. und 20. Dezember nahmen 2307 Menschen teil. Zwischen Ost- und Westdeutschen habe es zum Teil erhebliche Unterschiede gegeben, heißt es. So schenken nur 13 Prozent der Ostdeutschen der katholischen Kirche ihr Vertrauen; bei den Westdeutschen sind es 30 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der evangelischen Kirche mit 34 Prozent Vertrauen bei den Ostdeutschen und 50 Prozent bei den Westdeutschen. Der Papst genießt den Angaben zufolge bei 40 Prozent der Ostdeutschen Vertrauen – im Gegensatz zu 57 Prozent bei den Westdeutschen. KNA