Die evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau hat zur Demonstration „Demokratie braucht Vielfalt“ am Sonntag (2. Februar) aufgerufen. Pfarrer Björn Mensing kritisierte in einer Mitteilung vom Freitag den Bundestagsbeschluss zur Zurückweisung geflüchteter Menschen an den Grenzen, der mit den Stimmen der AfD zustande gekommen war. „Viele Opfer des Nationalsozialismus hätten überleben können, wenn ein anderer Staat ihnen Zuflucht gewährt hätte“, so der Theologe. Die Aufnahme des Asylrechts ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sei „eine unmittelbare Reaktion darauf“ gewesen.
Die AfD betreibe einen „unerträglichen Geschichtsrevisionismus, der die Menschheitsverbrechen des NS-Regimes herunterspielt, die Opfer verhöhnt und unsere kritische Erinnerungskultur beseitigen will“, sagte Mensing. Er appelliere an die Abgeordneten des Bundestags, kein „populistisches Gesetz zur Migrationsbegrenzung“ mit den Stimmen der AfD zu verabschieden.
Die Versöhnungskirche ist Mitglied beim Verein „Runder Tisch gegen Rassismus Dachau“. Sie wurde 1967 auf Initiative von KZ-Überlebenden als zentraler Gedenkort der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht und lädt regelmäßig zu Zeitzeugengesprächen ein. (00/0355/31.01.2025)