In Genf sind die Verhandlungen zu einem UN-Plastikabkommen ohne Ergebnis beendet worden. Das bestätigte WWF-Expertin Laura Griestop der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Griestop hatte für den Umweltverband die Gespräche in der Schweiz verfolgt.
Der vorgelegte Entwurf sei von den Delegierten nicht akzeptiert worden, sagte Griestop. Trotzdem sei das nicht das schlechteste Ergebnis. “Denn dadurch ist es nicht zu einem schwachen Vertrag gekommen.” Eine große Mehrheit der Staaten habe sich für ein ambitioniertes Abkommen eingesetzt. “Die Dominanz einiger weniger Länder hat das verhindert.”
Enorme Menge Plastikmüll in der Umwelt
Der Kampf gegen den Plastikmüll steht schon länger auf der internationalen Agenda. Studien zufolge hat sich inzwischen eine enorme Menge an Plastikverschmutzung in der Umwelt angesammelt. Längst gelangen winzigste Plastikteilchen auch in den menschlichen Körper – beim Atmen, Essen und Trinken. Die Partikel und die ihnen bei der Herstellung zugesetzten Chemikalien stehen im Verdacht, Schäden an Lunge, Herz, Gehirn, Verdauungstrakt, Immun- und Hormonsystem hervorzurufen.
Forderung nach einem Verbot von schädlichen Produkten
Im Vorfeld der Konferenz in Genf hatten der WWF und andere Verbände gefordert, dass die unnötigsten und schädlichsten Plastikprodukte weltweit verboten werden. Zudem brauche es “verbindliche globale Anforderungen an das Produktdesign”, damit die übrig bleibenden Plastikprodukte deutlich häufiger wiederverwendet werden könnten.
Für all diese Maßnahmen müsse Geld bereitgestellt werden, das auch dabei helfen solle, wirtschaftlich schwächerer Länder zu unterstützen. Schließlich müsse sich die Staatengemeinschaft auf Verfahren verständigen, mit denen sich die Umsetzung des Abkommens wirksam kontrollieren lässt.
