Beethoven-Haus: Konzert als Zeichen der Solidarität mit Israel

An Beethovens Tauftag veranstaltet das Museum in seinem Geburtshaus oft besondere Konzerte. Diesmal kommt Iris Berben mit dem „Lebensmelodien“-Ensemble ins Beethoven-Haus – ein Zeichen der Solidarität mit Israel.

Großer Zuspruch für „Vergessene jüdische Musik aus Berlin“ im Bonner Beethoven-Haus: Das Benefizkonzert am 17. Dezember sei komplett ausverkauft, sagte die Sprecherin des Beethoven-Hauses, Ursula Timmer-Fontani, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mit dem besonderen Konzert an Beethovens Tauftag wolle man ausdrücklich auch ein Zeichen der Solidarität mit Israel setzen, betonte sie. Der Abend mit der Schauspielerin Iris Berben und dem Ensemble „Lebensmelodien“ erinnert an jüdische Komponisten und Musiker, die von den Nationalsozialisten verboten wurden.

Dagegen wurde Ludwig van Beethoven (1770-1827) von den Nazis als Verkörperung der deutschen Kultur verehrt, seine Musik missbrauchten sie zu Propagandazwecken für ihre rassistischen und antisemitischen Ideologien. Einige Werke geächteter jüdischer Musikschaffender werden im Rahmen des Projekts „Lebensmelodien“ wiederaufgeführt. Manche wurden komponiert, gesungen und aufgeschrieben, um in den Ghettos und Lagern zu überleben – oder auch von dieser Welt Abschied zu nehmen, so die Initiatoren.

Iris Berben, die für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus mehrfach ausgezeichnet wurde, stellt die Schicksale der Betroffenen vor. Aufgeführt werden Stücke für Violine, Viola, Cello, Klarinette, Klavier und Gesang. Das Projekt „Lebensmelodien“ des Evangelischen Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg wird unterstützt vom Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein.