Verfassungsschutz: Alle müssen Hass auf Juden entgegenwirken

Das Einstehen gegen Antisemitismus sei nicht nur Sache der Sicherheitsbehörden, mahnt der Chef des Verfassungsschutzes. “Nie wieder ist jetzt” müsse für alle gelten. Die Gefahr für Juden sei drastisch gestiegen.

Der Kampf gegen Judenfeindlichkeit geht aus Sicht des Bundesverfassungsschutzes alle an. “Dies ist nicht nur die Aufgabe von Sicherheitsbehörden, sondern dies ist eine Aufgabe, die die gesamte Gesellschaft betrifft”, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, am Montag anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Lagebilds zu Antisemitismus.

Den zuletzt oft zitierten Satz “Nie wieder ist jetzt” sollten alle gesellschaftlichen Bereiche verinnerlichen – ob in Schulen, Universitäten, Vereinen oder am Arbeitsplatz. “Wir alle müssen gegen Antisemitismus aufstehen und den entsprechenden Narrativen entschieden entgegentreten”, so Haldenwang.

Der Verfassungsschutz hatte 2020 erstmals ein Lagebild zu Antisemitismus veröffentlicht. In der aktuellen Version warnt die Behörde davor, dass die Gefahr für Menschen und Einrichtungen jüdischen Glaubens in Deutschland vor allem durch die Corona-Pandemie und die Eskalation des Nahostkonflikts im Oktober 2023 drastisch gestiegen sei.