Verbraucherzentrale SH: Lebenshaltungskosten bereiten Menschen Sorge

Rund 47.000 Mal haben sich Menschen im vergangenen Jahr für Auskünfte und Beratungen an die Verbraucherzentrale (VZ) Schleswig-Holstein gewandt. Das sei etwas weniger als im Vorjahr, liege aber weiterhin auf hohem Niveau, informierte die VZ am Freitag in Kiel. Corona-Pandemie, Energiekrise und Inflation hätten bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Schleswig-Holstein zu vielen Problemen geführt und bestehende verschärft. Insgesamt registrierten die Verbraucherschützer im vergangenen Jahr gut 80.644 Verbraucherkontakte.

Rund 41.000 Fragestellungen erhielt die VZ zum Thema Energie. Mehr als 7.000 Fragen registrierte sie zu finanziellen Themen. Zudem wurde sie mit 4.000 Beschwerdehinweisen konfrontiert.

Die größten Probleme hätten den Menschen die seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gestiegenen Lebenshaltungskosten bereitet. Die VZ verwies auf Zahlen des Statistikamts Nord, denen zufolge die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe um 45 Prozent, für Nahrungsmittel um 26 Prozent und im Bereich Verkehr um 10 Prozent gestiegen sind.

Viele Menschen hätten deshalb bei der VZ Rat gesucht, wie sie Energie und Geld sparen könnten. Oder sie hätten um rechtliche Beratung gebeten, ob Preiserhöhungen der Energieversorger rechtmäßig sind. VZ-Vorstand Stefan Bock sagte: „Nach wie vor erreichen uns täglich Anfragen zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zur energetischen Sanierung von Altbauten.“

Die sogenannten vulnerablen Gruppen sind laut VZ besonders von den hohen Lebenshaltungskosten und vor allem den hohen Heizkosten betroffen. Mit einem Zuwendungsbescheid des Verbraucherschutzministeriums sei es der VZ seit 1. Juli 2023 möglich, die Beratung für Menschen mit geringem Einkommen, auch im Quartier größerer Städte, auszubauen. „Noch ist die Förderung über das Jahr 2024 hinaus nicht gesichert. Die Probleme der Menschen in Schleswig-Holstein werden im Jahr 2025 weiterbestehen“, erklärte Bock.

Daneben hätten sich vermeintlich kleinere Probleme auf unverändert hohem Niveau befunden, hieß es. Als Beispiele nannten die Verbraucherschützer untergeschobene Abos, Fake-Shops oder Alltagsverträge für Internet, Telefon und Mobilfunk.