Ein Batteriespeicher für eine Solaranlage macht nicht komplett autark. Darauf weist die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in einer Mitteilung vom Donnerstag hin. Je nach Anlage und Verbrauch lasse sich ein Autarkiegrad von 20 bis 80 Prozent erreichen, sagt der Energieberater Andreas Köhler. Im Winter reiche die Leistung meist nicht aus, auch nicht mit einem großen Speicher.
Zu oft werde in einen Speicher investiert, ohne dass klar sei, ob er sich wirklich lohne. Es werde erwartet, dass man dadurch komplett unabhängig werde. Das führe manchmal zu teuren Fehlentscheidungen. Für eine echte Unabhängigkeit bräuchte es laut Köhler saisonale Speicher wie Wasserstofftanks. Sie seien für private Haushalte technisch und wirtschaftlich kaum umzusetzen.
Doch auch ohne Speicher könne sich eine PV-Anlage rechnen – vor allem, wenn viel Strom tagsüber direkt verbraucht wird. Eine Balkonanlage kann rechnerisch bis zu 800 Watt liefern. Das reiche zwar nicht für eine Kaffeemaschine, die beim Aufheizen kurzzeitig bis zu 2000 Watt verbrauche. Aber die Grundlast, etwa für Kühlschrank und Router, lasse sich damit abdecken.
Es müsse nicht unbedingt ein Süddach sein, sagt Köhler. Dieses liefere zwar am meisten Strom, aber Ost-West-Dächer lieferten diesen morgens und abends: also genau dann, wenn er im Haushalt gebraucht werde. (1758/17.07.2025)