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Verbraucherschützer warnen vor ADHS-“Coachings”

Verbraucherschützer haben vor Inanspruchnahme unseriöser „Coachings“ für Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gewarnt. Die Verantwortlichen mehrerer zweifelhafter Angebote seien abgemahnt worden, teilte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz am Montag mit. Darunter befanden sich den Angaben zufolge selbst ernannte Coaches, die versprechen, ADHS mit Hilfe von Hypnose oder von Nahrungsergänzungsmitteln zu heilen.

Eine offizielle Abmahnung erhielt beispielsweise ein Hypnotiseur und „Mental-Coach“, der auf seinem Instagram-Kanal behauptet hatte, er könne die Störung mit „ein bis zwei Sitzungen“ Hypnose heilen und zudem erklärte, ADHS sei „Schwachsinn und die größte Verarsche der Menschheit“. Tatsächlich gebe es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ADHS-Symptome durch Hypnose gelindert werden könnten. Eine andere Anbieterin habe eine Therapie auf der Basis von Sellerie-Saft beworben, deren Erfolg ebenfalls medizinisch nicht belegbar sei.

Eine ADHS-Diagnose werde in Deutschland von Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder von Kinder- und Jugendmedizinern gestellt. „Coaches“ hätten dazu keine Berechtigung, zumal es keine verbindlichen Voraussetzungen gebe, um eine solche Berufsbezeichnung zu führen. Auch die Therapie sollte Fachleuten überlassen bleiben, appellierten die Verbraucherschützer.