Verbraucher- und Datenschützer kritisieren, dass die Deutsche Bahn Sparpreis-Tickets im Fernverkehr ab Oktober nur noch unter Angabe einer Handynummer oder E-Mail-Adresse verkaufen will. Alle, die dieser Datenfreigabe nicht zustimmen können oder wollen, würden damit künftig vom kostengünstigeren Reisen mit der Bahn ausgeschlossen, bemängeln der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Bielefelder Verein Digitalcourage am Montag in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Deutsche Bahn weist die Kritik zurück und erklärt, dass Reisende mit dem Online-Ticket besser über den Reiseverlauf und Änderungen informiert werden könnten. Die E-Mail-Adresse oder Handynummer würden ausschließlich für vertragliche Zwecke genutzt und nicht für Werbezwecke. Beim Kauf könnten auch Kontaktdaten von Dritten angegeben werden – beispielsweise von Familienmitgliedern.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband erklärte hingegen: Wer ein Sparpreis-Ticket kaufe, dürfe nicht gezwungen werden, Daten preiszugeben. Auch für Rena Tangens vom Bielefelder Verein Digitalcourage müsse Bahnfahren als umweltfreundliches Reisen ohne Datenspuren und Digitalzwang möglich sein: „Unsere Mailadresse oder Telefonnummer werden nicht gebraucht, um uns befördern zu können, deshalb gehen sie die Bahn nichts an.“