Artikel teilen:

Verbraucherschützer begrüßen Initiative zur Zuckersteuer in SH

Der schleswig-holsteinische Landtag berät am Freitag über die Einführung einer Zuckersteuer. Verbraucherschützer begrüßen die Forderung von CDU, Grünen und SPD, dass sich die Landesregierung im Bund für eine Herstellerabgabe auf besonders zuckerhaltige Lebensmittel einsetzen soll, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) am Mittwoch mitteilte. Der übermäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken und Lebensmitteln gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Übergewicht und diversen Krankheiten.

„Eine solche Steuer kann also erheblich dazu beitragen, die tägliche Zuckeraufnahme zu reduzieren und damit das Risiko für die Entstehung von Karies, Adipositas und dessen Folgeerkrankungen zu verringern“, sagte der VZSH-Vorstandsvorsitzende Vitalij Baisel. Die Steuer sei besonders für Getränkeproduzenten ein Anreiz, den Zuckergehalt zu senken, da sie die Steuer dann vermeiden könnten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sollte der tägliche Zuckerkonsum zehn Prozent der gesamten Energieaufnahme nicht überschreiten. Bei einem gesunden, normalgewichtigen Erwachsenen sind das rund 50 Gramm Zucker am Tag. Bereits ein Glas Cola oder Limonade (250 ml) enthalten etwa 30 Gramm Zucker.

Großbritannien führte im April 2018 eine Steuer auf stark zuckerhaltige Getränke für Hersteller ein. In der Folge senkten die Hersteller den Zuckergehalt in ihren Softdrinks. Enthielten 2015 noch fast 50 Prozent der im Supermarkt angebotenen Getränke mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter, waren es 2019 nur noch 15 Prozent. Laut einer Studie der Cambridge University hat sich die Fettleibigkeit bei zehn- und elfjährigen Mädchen seitdem um acht Prozent verringert.