Verband: Kinder vor sexualisierter Gewalt im Netz schützen

Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein (KSB SH) fordert den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Netz. Diese sei längst zur konkreten Bedrohung für sie geworden, weil die digitale Welt fester Bestandteil ihres Lebens geworden sei. „Diese Realität muss sich zwingend darin abbilden, dass Kinderrechte im digitalen Raum ganz genauso gelten wie im analogen“, erklärte KSB SH-Landesvorsitzende Irene Johns laut Mitteilung von Montag anlässlich des Safer Internet Day am (morgigen) 6. Februar.

„Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Teilhabe im Netz. Und dieses Recht ist untrennbar verbunden mit dem Recht auf Schutz im digitalen Raum“, sagte Johns. Um pädagogische Fachkräfte, Kinder, Jugendliche und Eltern für das Thema zu sensibilisieren, biete der Kinderschutzbund ein Materialpaket an. Infoflyer für Eltern in zehn verschiedenen Sprachen und Erklärvideos böten neben Informationen Hinweise, wie sich Betroffene verhalten sollten. Die Materialien sind im Internet unter kinderschutzbund.de/digitale-welt/ zu finden.

Johns warnte beispielhaft vor sogenanntem Cybergrooming. „Erwachsene Männer geben sich auf Social Media oder beim Gaming als Gleichaltrige aus und bauen eine Beziehung zu Kindern auf. Im nächsten Schritt lassen sie sich von ihnen intime Fotos oder Videos schicken“, erläuterte sie. Damit würden die Kinder massiv unter Druck gesetzt. „Dann wird versucht, Treffen außerhalb des digitalen Raums im ‚echten Leben‘ zu vereinbaren, bei denen es ggf. zu sexualisierter Gewalt kommt.“