Verband fordert klare Kante gegen Gewalt in Krankenhäusern
Immer häufiger gibt es Berichte über Angriffe und Drohungen gegen Ärzte, Sanitäter und Pflegepersonal. Die Krankenhausgesellschaft fordert harte Strafen.
Ein konsequentes Vorgehen bei Gewalt gegen Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter im Gesundheitswesen fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft. “Die Gewalt gegen Helfer und damit auch in Krankenhäusern hat in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen”, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Eine wichtige Ursache für die wachsende Aggression ist laut Gaß, dass Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen oft die Reihenfolge, wie Notfälle behandelt werden, nicht akzeptierten. “In der persönlichen Notsituation kommt es dann immer wieder zu aggressivem Verhalten. Dies umso öfter, wenn es sich um Gruppen handelt.”
Wer das zunehmende Problem der Übergriffe gegen Krankenhausbeschäftigte genauso wie gegen Rettungskräfte und viele andere angehen wolle, müsse schon deutlich vor der Krankenhausversorgung ansetzen und gesellschaftliche Schieflagen thematisieren, forderte der Vorstandsvorsitzende. Den Beschäftigten der Krankenhäuser sei es nicht weiter zuzumuten, körperliche und psychische Angriffe hinnehmen zu müssen. “Schlussendlich brauchen wir auch klare und harte Strafen für Gewaltdelikte gegen alle Helferinnen und Helfer.”
Am Freitag hatten Angehörige eines gerade gestorbenen Patienten im Essener Elisabeth-Krankenhaus Mitarbeiter attackiert. Eine Person wurde schwer verletzt, fünf wurden leicht verletzt. Ein 41 Jahre alter Tatverdächtiger libanesisch-türkischer Herkunft wurde festgenommen und später wieder auf freien Fuß gesetzt. Es wurde Anklage erhoben. Geprüft werden den Angaben zufolge auch Verbindungen zur Clankriminalität.