Verbände kritisieren Reform des Diözesanpastoralrats im Erzbistum

Die geplanten Änderungen an der Zusammensetzung des Diözesanpastoralrats (DPR) im Erzbistum Köln stoßen bei der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AGKV) in der Diözese auf Kritik. Man sei „sehr irritiert“ über die für Herbst geplanten Veränderungen des DPR, teilte die Arbeitsgemeinschaft in einem am Donnerstag veröffentlichen Offenen Brief mit. Vor allem das Losverfahren, mit dem 18 Laienvertreter katholischen Glaubens für das Gremium bestimmt werden sollen, wird kritisiert.

Nach Ansicht der Verbände verletzt dieses Verfahren „einige Regeln der Demokratie“. Bewerberinnen und Bewerber müssten sich um ein Los bewerben, „ohne zu wissen, welchem Personenkreis diese Bewerbung vorgelegt wird, oder welche Kriterien maßgeblich dafür sind, Erfolg mit der Bewerbung zu haben“. Man begrüße zwar grundsätzlich, dass durch das Losverfahren 18 Personen gefunden werden sollen, die nicht haupt- oder ehrenamtlich im Erzbistum tätig seien. Allerdings sehe man „in der Kopplung an das undurchsichtige und in keiner Weise niederschwellige Losverfahren“ eine Gefahr für demokratische Partizipation.

Überdies kritisierte die Arbeitsgemeinschaft, dass die Wahlperiode des Diözesanrats noch andauere. Sie werde durch „die abrupte Beendigung der Arbeitsphase vorzeitig beendet“. Die geplanten Veränderungen und der „intransparente Prozess der Veränderung des DPR haben nicht nur bei den ehrenamtlichen Mitgliedern des Gremiums für Unverständnis und Verärgerung gesorgt“, hieß es weiter. Man appelliere deshalb an den Erzbischof und die Bistumsleitung, die „geplanten Veränderungen anzupassen“.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hatte Ende Mai angekündigt, die bisherige Struktur des Diözesanpastoralrats zu reformieren. Die Gesamtmitgliedszahl soll von 75 auf 51 Mitglieder reduziert werden. Die Anzahl von zehn Personen, die bisher in den Laienvertretungen gewählt werden, soll auf zwei Personen reduziert werden. An deren Stelle werden 18 Bewerber katholischen Glaubens als Mitglieder ausgelost, die nicht haupt- oder ehrenamtlich im Erzbistum tätig sind.

Dieses Losverfahren von Laienvertretern für einen Platz im zentralen pastoralen Beratungsgremiums eines Bischofs stellt nach Angaben des Kölner Erzbistums deutschlandweit ein Novum dar. Erzbischof Woelki sprach in diesem Zusammenhang von innovativen Wegen, die die Beteiligung von Laien vielfältig und stärker machen sollen.

Im Herbst soll den Angaben zufolge die Verlosung der 18 Plätze in dem Gremium unter notarieller Aufsicht stattfinden. Die konstituierende Sitzung des neuen DPR ist für November geplant.