Veranstalter kritisieren Störungen von Vortrag einer Israelin
Die Gewerkschaft ver.di und die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Hannover verurteilen Störungen eines Vortrages einer Israelin durch palästinensische Aktivisten in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Laut ver.di-Angaben von Freitag hatte die pro-palästinensische Gruppe am Vorabend den Vortrag der 79-Jährigen aus der Kibbuz-Bewegung immer wieder durch Zwischenrufe, Videoaufnahmen, Beleidigungen oder das laute Abspielen von Musik gestört.
Die Gewerkschaft und die DIG hatten den Angaben zufolge zu der Veranstaltung im ver.di-Veranstaltungszentrum Rotation eingeladen. Diese konnte demnach nur unter Polizeibegleitung zu Ende geführt werden. Inzwischen ermittle der Staatsschutz. Ver.di-Landesbezirksleiterin Andrea Wemheuer sprach von einer neuen Dimension von Übergriffen auf israelische Mitbürgerinnen und Mitbürger und diejenigen, die diese unterstützten. „Für antisemitische Parolen gilt bei uns die Null-Toleranz-Linie“, betonte sie.
Eigenen Angaben zufolge hatten die Veranstalter umgehend von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Störer des Saals verwiesen. Als diese der Aufforderung keine Folge leisteten, sei die Polizei eingeschaltet worden, die diese aus dem Saal begleitet habe. Aus Sicht der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ver.di reiht sich der Übergriff in eine Reihe ähnlicher Vorfälle in Hannover ein.
Kay Schwegmann-Greve von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sagte: „Es ist wichtig, Menschen aus Israel mit ihren Erfahrungen und Perspektiven in Hannover Gehör zu verschaffen.“ Dabei lege die DIG Wert auch darauf, mit Palästinenserinnen und Palästinensern ins Gespräch zu kommen. Dies sei am Donnerstagabend mit Einzelpersonen möglich gewesen. „Aber Drohungen und der Versuch, eine solche Veranstaltung zu sprengen, dulden wir nicht.“