Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die Mobilmachung von 4,5 Millionen Milizionären angekündigt. „Raketen und Gewehre für die Arbeiterklasse zur Verteidigung unseres Heimatlandes!“ rief Maduro am Montag (Ortszeit) in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Bürgermeistern und Gouverneuren. Die Vorbereitungen sollten „auf dem gesamten nationalen Territorium“ stattfinden, sagte der Staatschef.
Damit reagiert Venezuelas Regierung auf eine militärisch geführte Anti-Drogen-Operation der USA in der Karibik, die Maduro als „extravagante, bizarre und haarsträubende Drohungen“ bezeichnete. Washington beschuldigt Venezuela, den Drogenhandel zu befördern, Maduro sei der Anführer des sogenannten „Sonnenkartells“. Der von Maduros Vorgänger Hugo Chávez gegründeten Miliz, die der Armee untersteht, sollen mehr als fünf Millionen Zivilisten und Reservisten angehören.
Anfang August hatte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Verhaftung Maduros führten, auf 50 Millionen US-Dollar verdoppelt. Zudem haben die USA laut dem US-Sender CNN damit begonnen, 4.000 Soldaten, ein Atom-U-Boot, Aufklärungsflugzeuge sowie mehrere Kriegsschiffe in den Gewässern vor Lateinamerika und der Karibik zu stationieren.