Venezuela: Opposition einigt sich auf Präsidentschaftskandidaten

Nach der Blockade ihrer Kandidaten durch die von der Regierung kontrollierte Justiz will die Opposition mit dem ehemaligen Botschafter Edmundo González Urrutia ins Rennen um die Präsidentschaft gehen. Das Oppositionsbündnis Unidad votierte einstimmig für den 74-Jährigen, wie das Bündnis am Samstag (Ortszeit) auf X, vormals Twitter, mitteilte. Zuvor war die aussichtsreiche Oppositionskandidatin María Corina Machado mit einem Ämterverbot für 15 Jahre wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten während ihrer Abgeordnetenzeit belegt worden. Machado hatte die Vorwahlen mit Abstand gewonnen.

Der Ersatzkandidatin Corina Yoris wurde die Registrierung bei der Wahlbehörde verweigert. Danach war González Urrutia war übergangsweise nominiert worden. In Venezuela soll am 28. Juli über ein neues Staatsoberhaupt abgestimmt werden. Der autokratische Machthaber Nicolás Maduro will sich im Präsidentenamt bestätigen lassen.

Der Diplomat González Urrutia war Botschafter seines Landes in Argentinien und Algerien. In der Opposition nimmt er schon seit Jahren eine führende Rolle ein. Machado und andere Oppositionspolitiker gratulierten dem Präsidentschaftskandidaten und versprachen ihre volle Unterstützung.

Vor den Präsidentschaftswahlen hat Maduro die Repressionen gegen die Opposition verstärkt. Vor rund drei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen die Wahlkampfmanagerin der Opposition und acht weitere Mitarbeiter wegen angeblicher Verschwörung ausgestellt. Neben Machado sind auch die Oppositionsführer Henrique Capriles und Freddy Superlano mit einem Ämterverbot belegt. Menschenrechtsaktivisten werden verfolgt oder inhaftiert. Die sozialistische Regierung verwies auch die Vereinten Nationen des Landes.