Vatikan: Tourismus muss dem Frieden dienen

Auch die Reisebranche leidet unter den Kriegen weltweit. Daran erinnert der Vatikan in seiner Botschaft zum Welttourismustag, der Ende September begangen wird.

Wer in andere Länder reist, trägt nach Auffassung des Vatikans nicht nur eine Verantwortung für sich selbst. Gerade in einer von Kriegen geprägten Zeit sollten sich Touristen als Friedensstifter betrachten, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum Internationalen Tag des Tourismus am 27. September. Der 1980 von der Welttourismusorganisation (UNWTO) initiierte Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto “Tourismus und Frieden”.

Erzbischof Rino Fisichella vom Dikasterium für die Evangelisierung betonte, der kulturelle Austausch zwischen den Völkern durch den Tourismus könne in ein konkretes Engagement für den Frieden münden. Auch die Beschäftigten im Tourismussektor müssten hier einbezogen werden, so dass eine Kette von Friedensarbeitern entstehen könne. Ebenso sollten Reisende die Schönheit der Schöpfung respektieren und Umweltzerstörung vermeiden, so der zweite Mann in der zuständigen Vatikanbehörde.

Dagegen leide der Tourismus durch Kriege, da die notwendige Sicherheit fehle. Doch der Mangel an Touristen führe in betroffenen Ländern oft zur Armut der Bevölkerung. “Wo die Gewalt des Krieges herrscht, sind alle in Frage gestellt, niemand ausgeschlossen”, sagte Fisichella und zitierte den Papst: “Wie ist es möglich, dass ihr verzweifelter Hilferuf die Staats- und Regierungschefs der Nationen nicht dazu drängt, den vielen regionalen Konflikten ein Ende zu setzen, obwohl sie sich der Folgen bewusst sind, die sie auf globaler Ebene haben können?” Die Waffen sollten verstummen, Zerstörung und Tod sollten enden, so Franziskus.

Fisichella, dessen Behörde auch für den Religionstourismus zuständig ist, dankte für den “großartigen pastoralen Dienst” vieler Priester und Laien, die religiöse Reisen und Pilgerfahrten organisieren. Durch die schwierige Sicherheitslage in manchen Ländern gebe es derzeit Einschränkungen. Er äußerte die Hoffnung, dass solche Reisen bald wieder möglich seien, da sie den besonderen Reichtum des Glaubens und der Geschichte zeigten.

Weiter verwies Fisichella auf das Heilige Jahr 2025, das am 24. Dezember mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom durch den Papst beginnt. Auch von den Millionen Menschen, die in der Hoffnung auf Momente der Freude nach Rom kommen werden, könne ein greifbares Zeichen für den Aufbau von Frieden ausgehen, so Fisichella, der auch Vatikan-Beauftrager für das Heilige Jahr ist.

“Mögen Tourismus und Frieden, gepaart mit Hoffnung, an diesem Welttourismustag 2024 zur Botschaft für diejenigen werden, die im Tourismus tätig sind, und für jene, die eine Reise mit dem Wunsch nach Gelassenheit und Harmonie antreten”, schloss Fisichella.