Vatikan: „Hoffnungsschimmer“ für entführte ukrainische Kinder

Über 19.000 Kinder wurden bisher aus der Ukraine nach Russland verschleppt. Der päpstlichen Sondergesandte Zuppi hat sich dem Thema angenommen und sieht auf russischer Seite eine gewisse Offenheit.

Der päpstliche Sondergesandte, Kardinal Matteo Zuppi (2.v.l.), in einem Meeting Ende Juni mit Kyrill I. (2.v.r.), Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche
Der päpstliche Sondergesandte, Kardinal Matteo Zuppi (2.v.l.), in einem Meeting Ende Juni mit Kyrill I. (2.v.r.), Vorsteher der Russisch-Orthodoxen KircheImago / ITAR-TASS

Der Vatikan sieht Bewegung im Konflikt um die nach Russland entführten ukrainischen Kinder. Die Friedensmission des päpstlichen Sondergesandten Kardinal Matteo Zuppi habe sich auf dieses Thema konzentriert, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut Vatican News.

Vatikan: Es gebe einen Hoffnungsschimmer

„Von russischer Seite aus wurde eine gewisse Offenheit, eine gewisse Aufmerksamkeit gezeigt“, sagte Parolin. Nun müssten Mechanismen in Gang kommen, um diesen Weg weiter nach vorne zu bringen. Der Heilige Stuhl setze sich „sehr aktiv“ dafür ein, eine Rückkehr der Kinder zu ihren Familien zu sichern.

Im Auftrag von Papst Franziskus war Zuppi, der auch Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz ist, in die Ukraine und nach Russland gereist. In Moskau sprach er unter anderem mit der Kinderrechtsbeauftragten des Kreml, Maria Lwowa-Belowa.

Drahtzieherin Lwowa-Belowa?

Gegen die Politikerin liegt seit März ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen der Verschleppung von mutmaßlich mehr als 19.000 ukrainischen Kindern nach Russland vor.

Ob Zuppi bei seinem Treffen mit Lwowa-Belowa über eine Rückführung der Mädchen und Jungen sprach, wurde nicht bekannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Papst Franziskus darum gebeten, sich für die Rückkehr der Kinder einzusetzen.