In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Nikola (Goran Bogdan) gehört zu den vielen Verlierern, die nach den Zerfallskriegen im ehemaligen Jugoslawien aus dem Job gespült wurden. Seit zwei Jahren wartet er darauf, seine letzten Gehälter zu bekommen; seine Familie ernährt er seither vom dünnen Einkommen als Gelegenheitsarbeiter.
Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall: seine Frau verletzt sich schwer, und das Jugendamt gibt die beiden Kinder des Paares in eine Pflegefamilie. Um sie wieder sehen zu können, muss der Vater sein Haus renovieren, Strom und Wasser anschließen.
Doch der korrupte Leiter des Jugendamtes bleibt auch danach hart. Er treibt ein übles Spiel mit dem mittellosen Tagelöhner, der bis dahin noch nie mit dem Staat in Konflikt geraten ist. Aber der will nicht klein beigeben. Er macht sich aus der serbischen Provinz auf den Weg in die 300 Kilometer entfernte Hauptstadt Belgrad, wo er sich beim zuständigen Minister beschweren will.
Der bildsprachlich faszinierende Film von Srdan Golubovic aus dem Jahr 2019 handelt von einer Wanderschaft, die die Zwischentöne der ehemals jugoslawischen Gesellschaft zwischen Transformation und Stagnation mit poetischer Härte beschreibt und damit an die besten Traditionen der “Schwarzen Welle” aus den 1960er-Jahren anknüpft.