USA unterstützen Panama bei Rückführung von Flüchtlingen

Panama und die USA wollen bei der Rückführung von Flüchtlingen kooperieren. Doch ob die Zusammenarbeit etwas bringt, bezweifeln Menschenrechtsorganisationen.

Die gefährliche Route durch den Darién-Dschungel nehmen viele Flüchtlinge auf sich
Die gefährliche Route durch den Darién-Dschungel nehmen viele Flüchtlinge auf sichImago / Blickwinkel

Nur Minuten nach der Amtsübernahme durch den neuen Präsidenten Raúl Mulino haben die neue Regierung von Panama und die USA eine Absichtserklärung zur Rückführung von Migranten unterzeichnet. In dem Memorandum verpflichtet sich die US-Regierung, die Kosten für die Rückführung von Menschen zu übernehmen, die über den Darién-Dschungel von Kolumbien nach Panama einreisen. Diese gefährliche Route nehmen täglich Hunderte Menschen insbesondere aus Venezuela und Ecuador auf ihrem Weg nach Nordamerika auf sich.

Der Rechtspopulist Mulino sagte, Panama werde „nicht länger ein Transitland für Illegale sein“. Auch werde er keine „Komplizenschaft“ mehr zulassen, womit der neue Präsident auf die weit verbreitetere Korruption der Behörden anspielte.

Panama: Teure Abschiebeflüge

Beobachter zweifeln daran, dass sich das Abkommen umsetzen lässt. „Abschiebeflüge sind sehr teuer“, schrieb Adam Isacson von der Menschenrechtsorganisation „Washington Office on Latin America“ auf der Plattform X. Ihm zufolge organisieren die USA vier bis fünf Flüge pro Tag aus dem eigenen Land mit geschätzt 500 bis 600 Menschen, die zurückgebracht werden. In das deutlich kleinere Panama kämen jedoch täglich rund 1.000 Personen durch den Darién-Dschungel. „Die Wahrscheinlichkeit, abgeschoben zu werden, scheint gering“, schlussfolgerte Isacson.