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USA: Mexikanische Banken waschen Milliarden für Drogenkartelle

Die Trump-Regierung will kriminellen Organisationen den Zugang zum internationalen Finanzsystem versperren, unter anderem drei mexikanischen Finanzinstituten. Mexiko erwidert die Vorwürfe.

Die USA werfen mexikanischen Banken vor, jährlich Summen im Wert von etwa 44 Milliarden US-Dollar für Drogenkartelle zu waschen
Die USA werfen mexikanischen Banken vor, jährlich Summen im Wert von etwa 44 Milliarden US-Dollar für Drogenkartelle zu waschenImago/ IlluPics

Die USA werfen mexikanischen Banken vor, jährlich Summen im Wert von etwa 44 Milliarden US-Dollar für Drogenkartelle zu waschen. Das berichtet das mexikanische Portal “Proceso” unter Berufung auf das beim US-Außenministerium angesiedelte Büro für internationale Drogenbekämpfung und Strafverfolgung (INL). Die USA würden daher ihr Engagement nicht nur auf den Einsatz von Polizeikräften beschränken, sondern künftig auch verstärkt die finanzielle Zerschlagung dieser kriminellen Netzwerke durch die Verfolgung von Geldwäsche vorantreiben.

Organisierte Kriminalität werde nicht nur mit Polizisten, Ermittlern und Staatsanwälten bekämpft, sondern auch durch die Verfolgung der Geldflüsse, sagte INL-Direktorin Katie Stana dem Bericht zufolge bei einer Anti-Geldwäsche-Konferenz im mexikanischen Cancun. Ziel müsse es sein, kriminellen Organisationen den Zugang zum internationalen Finanzsystem zu versperren.

Drei mexikanische Finanzinstitute: Anzeige wegen Geldwäsche

Zuletzt hatte das US-Finanzministerium drei mexikanische Finanzinstitute wegen Geldwäsche angezeigt. Eines der Unternehmen gehört dem ehemaligen Leiter des Präsidialamtes von Präsident Andrés Manuel López Obrador (2018–2024). Dem Institut wird vorgeworfen, Millionensummen für das Sinaloa-Kartell gewaschen zu haben. Die mexikanischen Kartelle kontrollieren weite Teile des Drogen- und Menschenhandels in die USA und sind verstärkt im illegalen Bergbau aktiv.

Während der sechsjährigen Amtszeit von López Obrador wurde Mexiko von einer Gewaltwelle historischen Ausmaßes erschüttert. Rund 200.000 Menschen wurden getötet, was einem Negativrekord von 93 Toten pro Tag entsprach.

Mexiko: Waffenschmuggel aus den USA stoppen

Mexiko wiederum wirft den USA vor, mit legalem und illegalem Waffenhandel die Drogenkartelle in Mexiko zu stärken. Die finanzstarke organisierte Kriminalität könne sich so mit den besten und effektivsten Waffen ausstatten und sei den mexikanischen Sicherheitskräften bisweilen überlegen. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte Washington zuletzt aufgefordert, mehr gegen den Waffenschmuggel über die US-Grenze in Richtung Mexiko zu unternehmen.