Der Chefdiplomat der USA besucht Israel – und findet dabei trotz des anhaltenden Gaza-Krieges Zeit für einen Termin mit religiös-kulturellem Hintergrund.
US-Außenminister Marco Rubio hat am Montagabend im archäologischen Park der Jerusalemer Davidstadt einen alten Pilgerweg eröffnet. Die rund 600 Meter lange Strecke, die im ersten Jahrhundert den Teich Siloah mit dem Fuß des Tempelberges verbunden haben soll, war in den vergangenen Jahren von der israelischen Altertumsbehörde zusammen mit der Siedlergruppe Elad ausgegraben worden. Diese betreibt den Park in der Nähe des Tempelbergs. Wegen der Grabungen auf dem Gebiet des von Palästinensern bewohnten Stadtteils Silwan war es wiederholt zu Spannungen gekommen.
Bei der Zeremonie am Montag, zu der ausländische Medien nicht zugelassen waren, nannte Rubio den alten Pilgerweg eine “außergewöhnliche archäologische Stätte”. Er bezeichnete seinen Auftritt als eine Feier des gemeinsamen jüdisch-christlichen Erbes und sprach von einer “ehrenvollen Erfahrung”, wie israelische Zeitungen berichteten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fügte demnach hinzu, das Land entdecke seine Vergangenheit und baue seine Zukunft neu auf – “basierend auf dem Jerusalem vor 2.000 Jahren”.
Für die Öffentlichkeit ist der Pilgerweg noch nicht zugänglich. Dem Vernehmen nach sollen gewöhnliche Besucher erst in einigen Monaten Zutritt erhalten.