Die Oper Chemnitz bringt erstmals Werner Bräunigs Roman „Rummelplatz“ auf die Bühne. Dafür haben Komponist Ludger Vollmer und Autorin Jenny Erpenbeck das Werk des DDR-Schriftstellers adaptiert, wie die Städtischen Theater Chemnitz mitteilten. Die Uraufführung am 20. September soll ein weiterer Höhepunkt in Europas Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 werden. Das Werk wurde von der Oper Chemnitz in Auftrag gegeben.
„Rummelplatz“ ist ein unvollendeter Roman, den Werner Bräunig (1934-1976) zwischen 1959 und 1966 schrieb und der 2007 posthum veröffentlicht wurde. Das Werk erzählt von Sehnsüchten und Träumen im Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Wegen seines ungeschminkten Realismus geriet der Schriftsteller einst ins Visier des SED-Regimes. Heute gilt der Roman als eines der bedeutendsten literarischen Werke der DDR.
Bräunigs „Rummelplatz“ entwerfe „ein vielschichtiges Gesellschaftspanorama im Umfeld des sowjetischen Uranbergbaus im Erzgebirge der frühen DDR“, hieß es. Seine kritisch-realistische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft hatte zum Abbruch des Werks geführt. Die Librettistin Erpenbeck und Komponist Vollmer sind beide in zeitlicher Nähe zur Entstehung des Romans in Ost-Berlin geboren. Sie hätten nun den umfangreichen fragmentarischen Stoff zu einem konzentrierten Musiktheater verdichtet, hieß es.