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Untersuchung: Studentisches Wohnen in München am teuersten

Mit dem Anstieg der Mieten auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt sind auch die Mieten für studentischen Wohnraum gestiegen. Im vergangenen Jahr hätten sich diese zwar „nur“ um 2,3 Prozent erhöht, doch der Blick auf die vergangenen drei Jahre zeige einen durchschnittlichen Anstieg von 4,6 Prozent pro Jahr, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten MLP Studentenwohnreport 2025 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln in Kooperation mit der MLP Finanzberatung im baden-württembergischen Wiesloch.

Hinzu komme, dass Studierende weiterhin mit anderen Bevölkerungsgruppen um das knappe Wohnangebot konkurrierten. Besonders herausfordernd sei die Situation für internationale Studierende, denen häufig lokale Netzwerke und Ortskenntnisse fehlten und die erst kurz vor Studienbeginn nach Deutschland einreisten, hieß es.

Über alle 38 untersuchten Hochschulstandorte sind die Mieten den Angaben nach qualitäts- und lagebereinigt insgesamt um 2,3 Prozent gestiegen. Am stärksten legten die Preise im Teilsegment kleiner Wohnungen zu (4,3 Prozent). WG-Zimmer und möblierte Angebote auf Zeit entwickelten sich dagegen zuletzt etwas moderater (1,7 beziehungsweise 1,6 Prozent).

Die höchsten Mietsteigerungen in den vergangenen drei Jahren wurden der Untersuchung zufolge in Leipzig, Freiburg und Konstanz mit jeweils mehr als sechs Prozent pro Jahr beobachtet. Dagegen wiesen Chemnitz, Stuttgart und Trier sowie Würzburg, Tübingen und Ulm eine vergleichsweise geringe Dynamik auf. Spitzenreiter im einjährigen Betrachtungszeitraum sei allerdings Rostock mit einem deutlichen Anstieg um 9,1 Prozent, hieß es. Berlin dagegen verzeichnete nach zuvor extremen Steigerungen erstmals einen leichten kalkulatorischen Rückgang der Mieten um minus 0,8 Prozent.

Von einer Entspannung könne jedoch keine Rede sein, erklärten die IW-Forscher. In München müssten Studierende für eine 30-Quadratmeter-Musterwohnung rund 840 Euro Warmmiete zahlen, womit die bayerische Landeshauptstadt klar den Spitzenplatz einnehme. Auf Rang zwei folgt Frankfurt mit rund 730 Euro. An sieben weiteren Standorten müssen Studierende mehr als 600 Euro zahlen. Am günstigsten ist das Wohnen demnach weiterhin in Chemnitz, wo die studentische Musterwohnung rund 300 Euro und ein WG-Zimmer rund 270 Euro kostet.

Wie die Autoren des IW Köln betonten, könnte nach Schätzungen die Zahl der fertiggestellten Wohnungen bundesweit auf einen Wert von weniger als 170.000 im Jahr 2027 fallen. Benötigt würden aber rund doppelt so viele. Der Druck auf den Markt werde damit unweigerlich steigen. (3039/01.10.2025)