Unterrichtsversorgung an Schulen verbessert sich leicht

Erstmals seit 2019 hat sich die Unterrichtsversorgung an Niedersachsens allgemeinbildenden Schulen leicht verbessert. So habe sie zum Abschluss des ersten Halbjahres schulformübergreifend einen Durchschnittswert von 96,9 Prozent erreicht, erläuterte Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) am Mittwoch in Hannover. Das sei eine Verbesserung um 0,6 Prozentpunkte. „Insgesamt wurde damit trotz Fachkräftemangel die Unterrichtsversorgung stabilisiert“, betonte die Ministerin. Ihr sei allerdings auch klar, dass es an einzelnen Schulen weiterhin massive Engpässe beim Lehrpersonal gebe.

Auch je nach Schulform unterschied sich der Umfang der Stunden teils erheblich für die insgesamt rund 821.000 Schülerinnen und Schüler im Land. Während Gymnasien mit einer Unterrichtsversorgung von 99,6 Prozent den besten Wert erreichten, erzielten Hauptschulen (92,1 Prozent) und Förderschulen (91,6 Prozent) die schlechtesten Werte. Dazwischen lagen Grundschulen (98,7 Prozent), Gesamtschulen (96,0 Prozent), Realschulen (95,2 Prozent) und Oberschulen (93,4 Prozent).

Um die Unterrichtsversorgung langfristig zu sichern und zu verbessern, bedürfe es eines konsequenten Nachsteuerns, sagte Hamburg. „Wir werden den Weg der 1.000 Schritte deshalb konsequent weitergehen.“ Unter anderem seien deswegen zum zweiten Schulhalbjahr 1.178 Stellen für Lehrkräfte ausgeschrieben gewesen – davon waren laut Hamburg am Mittwoch bereits 883 besetzt. „Wir würden gerne alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzen, um die Schulen zu unterstützen. Das Einstellungsverfahren bleibt daher über den 1. Februar hinaus geöffnet“, kündigte sie an.

Zusätzlich sollen in den kommenden Monaten Möglichkeiten zum Quereinstieg in den Lehrberuf verbessert werden, sagte die Ministerin. Dazu sollten Anerkennungsverfahren optimiert werden und mehr Personal in der Anerkennungsstelle für den Quereinstieg und im Ausland erworbene Abschlüsse beschäftigt werden. Die Ministerin warnte allerdings davor, den Quereinstieg als Allheilmittel für den Fachkräftemangel im Schulsystem zu sehen. „Als Baustein wird er zunehmend anerkannt, er bietet allerdings nicht die einfache Lösung, die sich manche davon erhoffen.“