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Unterregenbach: Tagung zur damals größten württembergischen Basilika

Es ist Wissenschaftlern ein Rätsel: Warum entstand im frühen Mittelalter in Unterregenbach der größte Kirchenbau seiner Zeit im Gebiet des heutigen Württembergs – fernab von großen Stadtzentren? Bei der Tagung „Über 1.000 Jahre Unterregenbach – Auf archäologischer Spurensuche“ geht der Historische Verein für Württembergisch Franken dieser Frage nach und stellt Forschungsergebnisse zu der Basilika aus dem 10. Jahrhundert vor. Die öffentliche Veranstaltung findet am 6. und 7. Oktober statt im Zusammenhang mit der gleichnamigen Großen Sonderausstellung, die noch bis 29. Oktober im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall zu sehen ist, teilt der Verein mit.

Unterregenbach an der Jagst im Landkreis Schwäbisch Hall ist heute ein Weiler mit knapp 60 Einwohnern. Wie archäologische Funde belegen, siedelten dort jedoch schon vor unserer Zeitrechnung Menschen, erläutert der Verein, den der frühere Schwäbisch Haller Schuldekan Kurt Wolfgang Schatz leitet.

Im frühen Mittelalter scheint Unterregenbach mindestens zeitweise überregionale Bedeutung gehabt zu haben: Vor rund 100 Jahren wurden die 50 Meter langen und 17 Meter breiten Fundamente der wohl größten Basilika ihrer Zeit in Württemberg wiederentdeckt und seither rätseln Archäologen und Kirchenhistoriker über deren Bedeutung.

Bereits die Ausstellung gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschungen, die mit modernster Technik laufen. Zur Tagung werden Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen unter anderem von den Universitäten Tübingen, Heidelberg, Bochum und Darmstadt erwartet. Vom Landesamt für Denkmalpflege wird Olaf Goldstein über aktuelle Forschungen zu den Ursprüngen der Unterregenbacher St. Veit-Basilika berichten und Christina Wurst vom Eurac Research-Institut für Mumienforschung Bozen über die genetische Spurensuche nach den Gründern der Basilika. (2272/23.09.2023)